Schulterherein - Epaule en dedans


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Schulterherein wird von einsichtigen Reitern als Schlüssellektion für die Förderung der Versammlung angesehen. Man findet ähnliche Lektionen schon bei Grisone und in dem Werk von Newcastle wird fast ausschliesslich mit Lektionen auf zwei Hufschlägen gearbeitet. Weil dabei aber das Pferd bei ausfallender Hinterhand auf die Vorhand kommen kann, zieht Guérinière das Schulterherein an der Bande vor.
(Et c'est cette judiceuse remarque, qui m'a fait chercher et trouver la leçon de l'épaule en dedans.) Seine Beschreibung der Lektion macht deutlich, dass die Bande der Reitbahn dabei eine entscheidende Rolle spielt. Insbesondere der zu dieser Lektion gehörende Plan de Terre zeigt, wie weit die Abstellung von der Bande sein sollte. ( geringer als beim Renvers - Croupe au mure )

Die meisterhaft gelungene Dartstellung der Lektion zeigt neben dem wundervollen Pferd und dem perfekt sitzenden Reiter, dass es sich beim Schulterherein im Sinne von Guérinière um eine versammelte Lektion handelt, die mit deutlich gesenkter Kruppe und gebeugter Hanke ausgeführt werden muss. Die Lastaufnahme der Hinterhand kommt deutlich zum Ausdruck. Nicht jede Bewegung auf zwei Hufschlägen erfüllt diesen Anspruch, ohne den ein gynastizierender Effekt nicht zu erzielen ist.

Wenn man den Bau und das Zusammenwirken der Teile des Pferdes untersucht, so wird man leicht von dem Nutzen des Schulterherein überzeugt werden, und man wird zugeben, dass die Gründe, die ich zur Rechtfertigung dieses Prinzips anführe, aus der Natur selbst genommen sind, die sich niemals widerspricht, wenn man ihr nicht über ihre Grenzen Gewalt antut. (Guérinère)
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