Die Intentionen dieses Projektes

"Klassisch-Barock-Reiten" ist heute als als Alternative zum Dressursport der FN oder zum Westernreiten vielfach im Gespräch. Bevor man sich mit einer präzisen Eingrenzung dieser Reitweise und deren heutiger Ausprägung beschäftigt sollte ein möglichst genaues Studium der Quellen aus Renaissance und Barock stattfinden. Dieses Projekt soll einen möglichst vorurteilsfreien Blick auf die Reitkunst vergangener Jahrhunderte ermöglichen. Dabei soll die These belegt werden, dass es wie heute auch in Barock und Renaissance hervorragende Könner gegeben hat, die Reiten als Kunstform ausgeübt haben, daneben aber auch durchschnittlich begabte und grobe Reiter, die ein Pferd als Gebrauchsgegenstand und Handelware benutzt haben.

Das Studium historischer Quellen birgt eine Reihe von Fallstricken und Irrwegen. Die altertümliche Sprache lässt den unbefangenen Leser oft intiutiv glauben, auch der Inhalt sei überholt bzw. zu verbessern. Man geht in der Regel nicht unbefangen mit Texten und Bildern um sondern bringt seine Einstellungen und Haltungen mit. Außerdem sind die zeigenössische Druck- und Bildtechnik, Zielgruppe, Vermarktungsmöglichkeiten neben vielem anderen zu berücksichtigen.

Goethe hat das in einer Scene zwischen Faust und Wagner zum Thema gemacht.

Liest man die gängigen Darstellungen über die Geschichte der Reitkunst in Renaissance und Barock, so scheinen deren Autoren zu glauben, dass es seit dem Mittelalter einen stetigen Fortschritt auf diesem Gebiet gegeben habe. Objektiv betrachtet gibt es aber hiefür keinen einzigen Grund. Zwar ist der Fortschritt in Naturwissenschaft und Technik unleugbar, auf die Entwicklung der Malerei von Tizian zu Picasso passt der Begriff Fortschritt sicher nicht. Auf künstlerischem Gebiet sollte man nicht von Fortschritt im Sinne von Verbesserung sprechen sondern besser von Stilwandel bei sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen .
Wenn wir uns der Schulreiterei im Sinne von Guérinière zuwenden wollen, so dürfen wir nicht hoffen, über besseres Können und Wissen zu verfügen als die Reitmeister aus Renaissance und Barock. Diese haben sich als Vollprofis mit reichhaltiger Erfahrung auf ausgesuchten, geigneten Pferden ihrer Kunst gewidmet, die zu ihrer Zeit in der Gesellschaft von unvergleichlich größerer Bedeutung war als dies heute der Fall ist. Wir sollten uns, wollen wir uns der Reitkunst widmen, auf deren Methoden verlassen bei aller Vorsicht bei der Interpretation der überlieferten Quellen.
Diese Projekt stützt sich im wesentlichen auf: Neben den Zitaten aus den Originalen Reitlehren soll auch der historische Hintergrund der Reitkunst betrachtet werden. Besonderer Wert wird auf die Interpretation ikonografischer Quellen gelegt

Eine Überblick können Sie sich auf der Sitemap verschaffen.
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